Missionhospital Chimala

Der Besuch im Missionhospital Chimala war für uns Europäer schockierend. Obwohl das Krankenhaus von einer amerikanischen Freikirche aufgebaut wurde und in der Gegend eine wichtige Institution ist, fehlt es an allem.

Matratzen fehlen, die OP-Lampe ist defekt. Eine Zahnarztpraxis kann nicht benutzt werden, weil die Bohrer nicht funktionieren und es keine Ersatzteile gibt. Der Sterilisator ist kurz vor dem Zusammenbrechen. Es gibt ein Sauerstoffgerät aber keine Schläuche in Tansania zu kaufen. Dann gibt es kein Bett für Frühchen, nur ein Wärmebett. Die Toiletten sind marode, ein Röntgengerät wird gebraucht, das Ultraschallgerät wird immer notdürftig geflickt. Die chirurgischen Instrumente sind uralt, …

Die Helden von Tansania in Gestalt unterbezahlter Krankenpfleger und Schwestern leisten ungeheuerliches. Auf die Kinderstation mit den vielen Verbrennungsopfern will ich gar nicht weiter eingehen.

Wir vereinbarten mit Dr. Mhangene und Dr. Galla eine Kooperation der Krankenhäuser. Auch das lutherische Krankenhaus in Ilumbalela will in diese Kooperation mit einsteigen. Es geht dabei darum, vorhandene Bestände an Material miteinander zu teilen und sich über Spezialisierungen bei Behandlungen gegenseitig zu informieren. Die Idee von Dr. Mhangene ist, dass jedes an der Kooperation beteiligte Krankenhaus oder Station auf einer Internetseite überzählige Bestände auflistet, die andere dann abholen können. Diese Idee werde ich an die örtlichen Mitarbeitern der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) weitergeben. Die GIZ-Mitarbeiter vor Ort bemühen sich nämlich um diese Vernetzung der Krankenhäuser.

Die KfW Entwicklungsbank finanziert in der Region Mbeya ein Mutter-Kind Projekt. Kinder bis 6 Monate werden kostenlos behandelt. Eine Krankenversicherung für Kinder und Erwachsene gibt es in unserer Gegend hier nicht. Das Missionhospital allerdings behandelt zuerst und stellt danach die Rechnung, auch bei armen Menschen. Denn anders würden die Menschen alle die Zahlung verweigern und das Krankenhaus wäre nicht finanzierbar. Oft jedoch springen die Krankenschwestern und der Doktor mit ihrem Privatvermögen (das Wort Vermögen ist allerdings etwas irreführend) ein, um jeden Patienten behandeln zu können.

Unsere Lieferungen im Container werden auf jeden Fall sehnsüchtigst erwartet.

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