Tansaniareise

Tansaniareise von Georg und Monika Hahn aus Hirschhaid

Georg und Monika Hahns Einsatzbericht

Georg und Monika Hahn haben einen Einsatzbericht von ihrer Arbeit in Tansania verfasst. Dieser wird modifiziert zum Lesen zur Verfügung gestellt. Darin wird deutlich, mit welchen Problemen Projekte in Tansania verbunden sein können.

Kurzdarstellung der Schwesternschaft

Schwester Maria Msella ist die Leiterin der LCT Southern Diocese, Ushirika wa Upendo in Chimala/Brandt, P.O. Box 29, Chimala/Mbeya. In der Mission werden weitere ca. 10 Schwestern beschäftigt. In erster Linie wird ein Kindergarten betrieben. Um weitere Einnahmen zu generieren und Lebensmittel zu erzeugen werden Tiere (Hühner, Rinder, Schweine) gehalten. Ein neuer Kindergarten entsteht in der Nähe der Ortschaft Brandt unweit des jetzigen alten Kindergartens außerhalb des Missionsgeländes. Die freiwerdenden Räume werden zukünftig genutzt, um zum Beispiel eine Schneiderinnen-Ausbildungsstätte zu installieren. Im Missionsgelände hat der örtliche Pastor und Projektleiter des Kindergartenprojektes Eliad Siwelwer ein Büro. Neben der Mission wohnt er mit seiner Familie in einem Häuschen. Zur Zeit hält sich dort auch sein Sohn Alinaswe auf. In Kürze wird er die Region verlassen, da er Arbeit sucht. Auch der Arzt (Eliezer Galla, Brandt, lutherische Dispensery, P.O.Box 93 Chimala/Mbeya) hat Praxisräume und zwei Krankenzimmer innerhalb des Missionsgeländes. Dort werden die Leute aus der Region medizinisch versorgt, soweit das möglich ist. Der Arzt beschäftigt eine handvoll Mitarbeiterinnen. Die Patienten werden nicht nur akut behandelt, sondern auch geschult z.B. in Hygienefragen, Ernährung und Baby- und Kinderpflege.

Kurzbeschreibung der Tätigkeiten

Es gibt in der Region keinen Strom und kein Wasser aus dem öffentlichen Netz. Strom für Licht wird durch Solar Inselanlagen erzeugt. Unser Auftrag bestand darin, die Systeme zu erweitern und zu verbessern bzw. zu reparieren. Außerdem gibt es keine Werkstatt im Missionsgelände obwohl durch die Vielzahl der Gebäude und Räumlichkeiten ständig Arbeiten im Sinne einer Hausmeistertätigkeit zu verrichten sind/wären. Einige vorhandene Werkzeuge sind an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Räumen auf dem Gelände ungeordnet verwahrt. Es gibt auch vor Ort kein geeignetes Personal das diese Tätigkeiten ausführen könnte. Eine Werkstatt in der alle verfügbaren und zukünftige Werkzeuge geordnet aufbewahrt werden können, sollte eingerichtet werden.

Aktuell vorgefundene Situation

Wie bereits gesagt gab es keine öffentliche Strom- und Wasserversorgung und keine Werkstatt oder keine Räumlichkeiten wo Werkzeug und Ähnliches gesammelt aufbewahrt, geordnet, gepflegt und gewartet wird. Es war auch praktisch kein Material vorhanden um Arbeiten und Reparaturen vor Ort durchzuführen. Bezüglich Werkstatt hatten die Schwestern keine speziellen Anforderungen/Vorstellungen; auch der Raum in dem diese eingerichtet werden sollte, war noch nicht festgelegt. Wünsche hatte die Schwester allerdings was die Stromversorgung angeht bzw. sie hätte gerne ein mit Strom betriebenes Bügeleisen und einen Kühlschrank gehabt.

Bezüglich der Solar Inselanlagen musste festgestellt werden, dass teilweise die Batterien schon in einem sehr schlechten Zustand waren. Das war nicht verwunderlich, denn in aller Regel wurden die Verbraucher (Lampen, Inverter) direkt an die Batterien angeschlossen. Der „Vorteil“ dieses Vorgehens ist, dass die Lampen möglichst lange brennen auch wenn die Batterie bereits tief entladen ist/wird. Natürlich wird dadurch die Lebensdauer auch neuer Batterien stark gemindert.
Ich habe darauf hingewiesen, dass die Verbraucher grundsätzlich an den Laderegler angeschlossen werden sollen. Der sorgt dafür dass die Verbraucher abgeschaltet werden, bevor die Batterien tief entladen sind. Das hat den großen Nachteil, dass bei schlechten Batterien oder zu wenig Modulleistung/Ladeleistung tagsüber dieser Fall am Abend recht schnell eintreten kann. Dann bleibt es oder wird es dunkel was natürlich für die Betroffenen vordergründig als Nachteil empfunden wird. Die Lösung wäre mehr Modulleistung, bessere neue Batterien, dicke Leitungen, kurze Wege ordentliche Verkabelung. Leider standen dafür nicht ausreichend Mittel (Geld) zur Verfügung. Auch fehlen Leute, die diese Installationen in ausreichender Qualität durchführen können. Die Solarmodule sind zum Teil nicht erreichbar, da sie unzugänglich auf hohen, steilen Dächern montiert sind und entsprechende Leitern und Zugänge fehlen.

Einsatzumstände – Personal

Es war schnell klar, dass fast alles was verbaut werden soll (bzgl. Solar Inselanlagen) erst gekauft werden muss (auch einfachste Sachen) und dass diese Dinge nur zum geringen Teil vor Ort in Chimala zu bekommen sind. Außerdem wurde schnell klar, dass jemand für die Installationsarbeiten (Kabel, Module, Batterien, Schalter, Lampen, Sicherungen usw.) angestellt werden muss, da die Arbeit von den Schwestern selbst und von mir nicht geleistet werden konnte. Der „kleine Michael“ (Hausmeister) und die „kleine Sister Maria“ (Schwester für Fragen der Technik) sind neben ihren normalen Aufgaben auch für technische Probleme innerhalb der Mission zuständig. Ihre Möglichkeiten sind aber beschränkt, da sie weder Material, noch entsprechendes Werkzeug und auch keine Ausbildung und keine ausreichenden Kenntnisse haben. Schwester Maria Msella und der Pastor selbst standen für eine Schulung nicht zur Verfügung, sie haben andere Aufgaben und auch beide „keinen Draht“ für technische Aufgaben und Probleme sowie deren Lösung. Alinaswe, der Sohn vom Pastor, war eine große Hilfe. Erstens gehört er aber nicht zum Missionspersonal, seine Leistungen sind freiwillig und außerdem verläßt er in Kürze die Mission und Brandt weil er in der Stadt Arbeit sucht/hat.

Eigene Aktivitäten und Ergebnisse

Bereits nach Ankunft in Dar es Salaam/Bagamoyo habe ich versucht Firmen und Läden auszumachen, die geeignetes Material haben und das auch 700 km nach Chimala/Brandt liefern können. Bestellen oder in Auftrag geben konnten wir ja am ersten Tag nichts, da die genaue Situation vor Ort in Chimala/Brandt zunächst unbekannt war. Es stellte sich heraus dass das Bezahlen von Chimala aus und die fristgerechte Lieferung von Dar es Salaam aus nach Chimala nicht sicher gewährleistet war. Der Transport im öffentlichen Bus war zu riskant, der Transport durch eine Spedition war teuer und ebenfalls nicht terminlich gesichert. Auf der Rückfahrt vom Flughafen Mbeya (die Schwester hat uns ja abgeholt) durch die Stadt haben wir auch dort verschiedene Geschäfte besucht, um zu sehen was es zu kaufen gibt. Die Schwester wollte ein 12 Volt Bügeleisen kaufen, ich konnte ihr nur abraten.

Einige Tage später, als wir vor Ort dann eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Anlagen durchgeführt und die Wünsche der Schwester und des Doktors zur Kenntnis genommen hatten, fuhren wir nach Mbeya zum Einkaufen. Es war beabsichtigt, dem Wunsch der Schwester nachzukommen und einen Kühlschrank (ohne Gefrierfach) und ein Bügeleisen (mit 1000 Watt) zu kaufen. Beide Geräte wären natürlich nur mit Generatorleistung (230 Volt System) zu betreiben gewesen. Um solche Leistungen mit Solarstrom aus Inselanlagen zu betreiben, fehlen Kapazitäten an Speicher/Batterien und Solar-Modulen sowie Leitungen, Laderegler usw. Es war geplant einen kleinen Generator mit „Start auf Knopfdruck“ (Kick-Start) zu kaufen und den in den frühen Morgenstunden, am späten Abend und während des Tages noch 2 oder 3 mal für ca. eine Stunde laufen zu lassen. Manuell also von Hand gesteuert (durch ein oder mehrer Schwestern die dafür zuständig gewesen wären). Das haben wir dann nicht gemacht, da es weder einen geeigneten Kühlschrank noch einen geeigneten Generator in Mbeya zu kaufen gab. Außerdem stand ja eigentlich kein Geld dafür zur Verfügung (das hätte ich notfalls aus eigener Tasche bezahlt). Auch das andere Material war teuer und die Qualität war zweifelhaft aber ich wollte nicht unverrichteter Dinge abreisen. Wenigstens etwas mehr und besseres Licht sollte verfügbar gemacht werden.

Einrichtung einer Werkstatt

Parallel wurde ein Raum für die Werkstatt ausgesucht, leer geräumt und gereinigt. Die benachbarte und nur teilweise räumlich abgetrennte Küche wurde abgetrennt und die Trennwand beidseitig mit Regalen versehen. Für die Werkstatt habe ich von zu Hause soviel Werkzeug, Messgeräte und Kleinteile (wie verschiedene Schrauben, Dübel usw.) mitgenommen wie der Platz und die Gewichtsvorgaben der Fluggesellschaften zu ließen. Für den Inlandsflug haben wir für Übergepäck nicht zuletzt deshalb nachbezahlt. Das hat sich aber rentiert. Weiteres Werkzeug und z.B. einen Hocker und ein Ablagetischchen und eine große Toolbox aus Holz habe ich bei den Schreinern in Chimala fertigen lassen. Außerdem wurde eine leichte Stehleiter und alles mögliche an Werkzeug gekauft. Ich habe nicht mehr als unbedingt nötig gekauft, da ich davon ausgehe, dass viel Werkzeug von Deutschland aus nach Tansania gebracht werden kann. Auch wenn der Transport etwas kostet, ist das immer noch billiger als es vor Ort zu kaufen.

Für die Solarstrom Inselanlagen wurden ca. 250 Meter Kabel (neu und gebraucht) verlegt und ca. 30-40 energiesparende LED Lampen verbaut (neu installiert bzw. alte wurden ersetzt). Es wurden 3 neue Batterien und 3 neue Solarmodule installiert. Außerdem wurden 2 „Batterie-Refresher/Pulser“ für Blei-Säurebatterien (zur Wiederbelebung und Verlängerung der „Lebenszeit“) angeschlossen. Betroffen waren die Räume vom Arzt und Praxisräume, Räume des Personals und die beiden Krankenzimmer, der Wartebereich, Flure und die Außen-Toiletten der Praxis. Außerdem das kleine und große Schwesternhaus, zwei Büros für die Schwester Maria Msella und den Pastor/Projektleiter Eliad Siwelwer sowie der Gebets- und Empfangsraum sowie Küche. Die Werkstatt mit Küchentrakt, 2 Garagen, Toilettenbereich und Dusche und der Außenbereich des Viehstalles. Der alte Kindergarten 1+2, die Außentoiletten und Flure dort sowie das Schwester-Büro. Außerdem sollten von mir für den Verein „Die Brücke e.V.“ und für den Vorstand Herrn Michael Herold zu verschiedenen Vorhaben, alten und neuen geplanten Projekten usw. Erkundigungen eingeholt und Informationen gesammelt werden, die für zukünftige Planungen von Nutzen sein können.

Empfohlene Maßnahmen

Eine schriftliche Anleitung/Auflistung mit allen wichtigen Maßnahmen und Empfehlungen Fakten/Hinweisen die ich gerne den Leuten in Brandt (über die bereits vor Ort gegebenen Hinweise hinaus) zusammenfassend vermitteln und nahelegen möchte, muss ich noch (in Englisch) in geeigneter Form verfassen und per E-Mail nach Brandt senden. Als wir vor Ort waren, hatte ich dafür nicht genügend Zeit und es konnte auch nur sehr eingeschränkt (wenn überhaupt) gedruckt werden. Wenn überhaupt, weil wir z.B. keine Tinte hatten oder keinen Strom für den Rechner oder weil Kopien der vielen Originalbelege gemacht werden mussten (was die ganze zur Verfügung stehende Zeit in Anspruch nahm).

Kontakte zur deutschen Wirtschaft

Es bestanden keine Kontakte zur deutschen Wirtschaft, ausgenommen zu Kleinunternehmer die Sachspenden wie energiesparende LED Lampen, professionelle Laderegler, Laptop, LED Taschenlampen, Kleidung für Kleinkinder usw. gespendet haben. In unserem Fall:

  • Baumarkt „BauSpezi“ aus Hirschaid (Inhaber Saffer Dieter)
  • Elektrofirma von Hans Mohnkorn (ein Hirschaider)
  • Herr Klaus Homann ein leitender Angestellter der Firma XXXL Lutz in Hirschaid
  • Steuerkanzlei H&P aus Hirschaid.

Außerdem spendeten Privatleute und der kath. Kindergarten St. Vitus in Hirschaid Geld (z.B. für 6 kleine Schweinchen für die Zucht und Lehrmaterial für den Kindergarten).

Qualifizierung des Personals

Wie bereits gesagt waren der „kleine Michael“ und die „kleine Sister Maria“ sehr willig aber überfordert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sie dazu bringen kann, selbständig „Solar Inselanlagen“ zu planen, zu realisieren oder Fehler/Probleme zu beheben. Beide waren sehr engagiert und interessiert was die Einrichtung der Werkstatt anging. Auch bei der Einrichtung der Werkstatt haben beide mitgewirkt. Maria hat dann noch eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Werkzeuge gemacht und bei allen Arbeiten haben sie natürlich interessiert mitgewirkt und bestimmt auch profitiert. Da beide auch andere Aufgaben haben und deshalb nicht die ganze Zeit zur Verfügung standen, war die Schulung natürlich nur Stückwerk.

Nachhaltigkeit und Folgeaktivitäten

Um eine Nachhaltigkeit zu gewährleisten, wären Folgeaktivitäten wünschenswert. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bestehende und bereits einmal funktionierende Systeme leider und unnötigerweise außer Betrieb gehen und verkommen, wenn auch nur kleine Störungen auftreten oder kleine Reparaturen notwendig werden.

Ein Kühlschrank für den Doktor

Von Anfang an war es ein Thema, dass der Doktor die Möglichkeit haben sollte, einen Kühlschrank zu betreiben um temperaturempfindliche Medikamente ordnungsgemäß aufzubewahren. Von Bekannten anderer Hilfsorganisationen hatte ich gehört, dass in Tansania Ärzte, zumindest Hospitäler gasbetriebene Kühlboxen zur Verfügung gestellt bekommen und auch regelmäßig mit Gas beliefert werden. Als wir das Problem angehen und lösen wollten (was elektrisch eine Herausforderung geworden wäre), hat sich nach längerem Hin und Her herausgestellt, dass es tatsächlich diese gasbetriebene Kühlbox gibt und dass es demnach auch kein Problem gibt. Nach kurzer Zeit war dann doch in der Arztpraxis eine gewisse Aufgeregtheit festzustellen. Die Gasflasche für die Kühlbox war leer und es wurde überlegt die oder einige Medikamente nach Chimala zu schaffen wo es Kühlmöglichkeiten gab. Ich habe dann eingewendet, dass es regelmäßig dieses Problem geben muss, wenn es nur eine Gasflasche gibt. Eigentlich musste es drei Flaschen geben, weil eine der Regierungsbeamte zum Füllen mitnehmen muss, eine muss angeschlossen sein und eine muss voll als Reserve bereitstehen. Der Dr. hat darauf hingewiesen dass eine Flasche ca. 200 Euro kostet (Erstanschaffung/Pfandsystem ?!). Jedenfalls hab ich darauf hingewiesen, dass es nicht sein kann dass dem Regierungsbeamten/der Behörde das Problem mit den drei Flaschen nicht bekannt ist (alleine schon aus der Erfahrung). Nach einiger Diskussion auch mit dem Personal hat sich herausgestellt, dass es drei Flaschen gibt. Eine war leer angeschlossen, eine stand irgendwo vor Ort voll herum und wurde herbeigeschafft und eine war nicht da (offensichtlich hat sie der Beamte zum Befüllen mitgenommen). Es wäre alles bestens gewesen, es hat sich aber herausgestellt, dass die Flaschen unterschiedliche Anschlusssysteme haben und der Dr. und das Personal die volle Flasche deshalb nicht anschließen können. Tatsächlich war es etwas kompliziert die volle Flasche mit dem anderen System (Druckminderer aber vorhanden) anzuschließen. Hierzu muss wegen der unterschiedlichen Systeme jedes mal der Schlauch mittels Schlauchschellen an dem anderen Druckminderer befestigt werden. Ich habe also darauf hingewiesen, dass das nicht sein kann und dass selbstverständlich durchgesetzt werden muss, dass bzgl. Anschlusstyp drei baugleiche Flaschen zum Einsatz kommen. Ich bin nicht informiert, ob der Arzt dies jetzt auch durchsetzen kann. Er war skeptisch. Dieses Problem was eigentlich keines ist, ist typisch für die Verhältnisse vor Ort.

Komplette Wasserinstallation in der Mission

In früheren Zeiten, evtl. zu einer Zeit als die öffentliche Wasserversorgung aus Chimala bis nach Brandt (13 km) noch funktionierte, gab es in der Mission ein Wasserleitungsnetz das aufwändig aber auch komfortabel war. In verschiedenen Gebäuden und im Gelände gab es ausreichend Wasserhähne. Sogar Badewanne und Duschen waren in ausreichender Zahl vorhanden. Vielleicht zum Zeitpunkt als die öffentliche Wasserversorgung in/nach Brandt eingestellt wurde bzw. nicht mehr funktionierte, hat auch das System in der Mission nicht mehr funktioniert. Da in der Mission ein Brunnen vorhanden ist, wäre es nicht schwer (gewesen) mit einer Motorpumpe (Generator oder Benzin) den vorhandenen Wasserhochbehälter zu füllen und damit zentral über das vorhandene System die Mission komfortabel mit Wasser zu versogen. Das wurde offensichtlich nie betrieben oder es ist nicht gelungen oder es war sogar einmal realisiert worden. Inzwischen funktioniert das jedenfalls leider nicht mehr..Einen professionellen Wasserfilter gibt es noch (evtl. inzwischen marode), die Pumpe die es auch einmal gab (der Platz wo sie montiert war beweist das) ist verschwunden. Ob das System jetzt heute noch mit vertretbarem Aufwand in Betrieb genommen werden könnte ist fraglich. Ich konnte das nicht beurteilen weil nicht so einfach zu erkennen ist, welche Teile des Rohrleitungsnetzes und des Stromleitungsnetzes hierfür abgebaut und/oder anderweitig verwendet wurden oder beschädigt sind.

Komplette 230 Volt Elektro-Verkabelung in der Mission

Zur Zeiten wo in der Mission noch mit einem Generator für die Stromversorgung (230 Volt) gearbeitet wurde, gab es ein komfortables Stromversorgungsnetz in den Gebäuden der Mission. Als die Stromversorgung mittels Generator offensichtlich eingestellt wurde (ist schon länger her) wurde dieses Leitungsnetz teilweise zur Versorgung mit Solarstrom herangezogen und entsprechend verändert. Heute ist das gesamte Stromleitungsnetz durch die Vermischung der beiden System so unübersichtlich, dass es nur schwer nutzbar und schwer durchschaubar ist. Die Leitung liegen teilweise unter Putz und was in den Klemmdosen von wem wie zu welchem Zweck verbunden worden ist bleibt auf jeden Fall undurchsichtig. Hier Ordnung zu schaffen ist auf jeden Fall aufwändig, wenn nicht unmöglich. Es ist schade, dass ein bereits vorhandenes komfortables Netzwerk ohne Not aufgegeben wurde.

Spezielle Erlebnisse

Die Frau bei der wir wohnten hatte zwar ein Auto ist aber selbst nicht gefahren. Also hatte sie einen Fahrer (angeblich für 10000 TSH täglich, 5 Euro), der sie ab und zu mal wohin fuhr. Der kam früh immer schon sehr bald und hat dann mal wichtig die Motorhaube geöffnet um zu sehen ob der Motor noch drinnen ist. Danach wurde das Auto mit Wasser geputzt, das war besonders spannend weil wir ja eigentlich gar kein Wasser hatten weil die öffentliche Wasserversorgung für Monate ausgefallen ist (wegen Modernisierung) und der eigene Brunnen auf dem Grundstück war mehr oder weniger versiegt. Wasser musste also mit dem Eimer oder durch einen Dienstleister mit dem Handkarren herbeigeschafft werden). Nachdem das Auto dann geputzt war sind wir die staubige Piste nach Brandt gefahren. Was wir sofort feststellen konnten war, dass der Fahrer auf jeden Fall eines nicht konnte und das war Auto fahren. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, uns zu fragen ob wir ihm nicht in paar Hunderttausend TSH leihen könnten weil er vor hat, den Busführerschein zu machen. Wir haben uns nicht festgelegt. Tagsüber war er dann stundenlang im Auto im Schatten gelegen und hat geschlafen oder er war im Hof gesessen und hat die Mädchen unterhalten – extented Family. Abends ist er dann nach vollbrachtem Tagwerk heimgegangen. Wenn wir nicht da gewesen wären, hätte er tagelang nichts zu tun gehabt, das stört aber keinen. Jeden Tag haben wir für 2 mal Brandt hin und zurück 20000 TSH für tanken bezahlt. Er hat sich immer was einfallen lassen, um uns zuerst nach Brandt zu fahren und dann alleine zum Tanken zu gehen. Mir war natürlich sofort klar, dass er das macht um einen Teil des Geldes abzuzweigen. Ich hab ihn darauf angesprochen weil ich nicht wollte dass er denkt wir sind blöd. Als ich meine Stimme erhoben habe, um ihm einen entsprechenden Vortrag zu halten, hat er schon vor dem ersten Buchstaben gewusst um was es geht. Der Vortrag hat sich dann erübrigt, wir sind dann immer zusammen zum Tanken gefahren. „Hakuna matata“ (alles kein Problem).

Schwester Maria hat gebohrt

Wir haben besprochen dass man zuerst zum Dübel den passenden Bohrer sucht und dann bohrt. Maria hat gebohrt und dass das schneller und besser geht hat sie dabei den Bohrer gedreht und damit eiernde Bewegungen gemacht, weil Sie wahrscheinlich die Erfahrung gemacht hat das von Hand so leichter und schneller geht. Die Überraschung war groß, als wir/sie feststellen musste, die Löcher sind trotz passendem Bohrer dreimal so groß wie benötigt. Wieder was dazu gelernt!

Georg Hahn

Ergänzung

Monik Hahn schulte Schwester Rebecca in Buchführung. Dadurch wird langfristig die Verwendung von Spendengeldern besser dokumentiert, wovon der Verein bereits profitieren konnte.

Leider ist unser Stromgenerator „Mosa“ defekt. Wir werden versuchen, nötige Ersatzteile von Deutschland ausbei einer nächsten Reise mitzubringen, falls das möglich ist.

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Georg und Monika Hahn

Georg und Monika Hahn sind in Tansania mit viel Arbeit eingedeckt. Georg hat einen Kontakt mit einem Elektriker aus Chimala aufgebaut, den er jetzt in die Wartung von Solaranlagen einweist. Des Weiteren hat er die Beleuchtungsanlage in Schuss gebracht, so dass die Schwestern jetzt über eine Beleuchtung verfügen, die ihnen das Arbeiten und Lesen bei Dunkelheit ermöglicht.

Georg kämpft sich durch den Afrikanischen Alltag. Es gibt nicht immer das zu kaufen, was man braucht oder man erhält eine miserable Qualität, die man nicht einsetzen kann. Dann gehen die Fahrzeuge kaputt, werden provisorisch gerichtet und gehen wieder kaputt. Keiner hat irgendwie richtig Ahnung von einem Fachgebiet und jeder wurschtelt sich irgendwie durch, der eine besser, der andere schlechter. Aber irgendwie geht es dann doch immer. Monika ordnet mit einer Schwester und der Frau von Eliad Silwelwer die Buchhaltung. Es ist noch nicht so ganz klar, ob wir einen Nachtragshaushaltantrag stellen müssen.

Georg erlebte noch ein besonderes Abenteuer:

Es hat nicht lange gedauert bis plötzlich Unruhe bei der Küche aufkam. Die kleine Maria hatte sich mit einem großen Bambusrohr bewaffnet und der kleine Michael hat mit Backsteinbrocken von außen durch die offene Tür den Innenraum bombardiert. Alinaswe kam auch noch mit Bambusprügel bewaffnet dazu und ich natürlich auch. Ein Schlange hatte sich in die Küche verirrt. Drei große Kerrosinlampen lagen schon zerstört im Innenraum herum und die „Inneneinrichtung“ hätte dem Bombardement auch nicht mehr lange standgehalten aber man ging dann zum Nahkampf über. Es stellte sich heraus, dass die Lampen schon vorher zerstört waren und nur einfach so in der Küche herumlagen. Jedenfalls hatte sich die Schlange unter dem Kessel oder im Schürloch oder im Kessel verkrochen und war nicht so leicht zu finden und herauszuscheuchen. Es war nicht die große drei Meter lange Python die sich bei der Mission aufhält und von der Alinaswe schöne Bilder hat, sondern eine kleinere ca. 80 cm große dunkle Schlange. Ob sie giftig war, wußte keiner so genau.

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Georg und Monika Hahn

Hallo zusammen, es ist jetzt bei uns 23 Uhr und es hat etwas abgekühlt. Von 11-16 Uhr ist es hier zur Zeit über 30 Grad heiß. Es hat bis jetzt auch noch nicht geregnet und deshalb gibt es oft und lange keinen Strom.

Die Stauseen in den Bergen sind leer. In ein bis zwei Wochen beginnt die Regenzeit und alle hoffen auf Regen. Jetzt haben wir gerade wieder kurz Strom und ich will schnell ein paar Zeilen schreiben.

In Chimala (ca. 12 km von Brandt entfernt) wird die Wasserversorgung saniert und es gibt deshalb momentan kein Wasser aus der Leitung. Aus unserem Brunnen hier bei Flora (eine Schlüsselperson für uns in Chimala, die längere Zeit in Deutschland lebte und zwischen den Kulturen vermitteln und erklären kann) wo wir wohnen gibt es auch kein Wasser, der Brunnen ist wegen der Trockenheit praktisch versiegt. Ein paar Eimer Brühe würde er schon noch liefern aber wir kriegen unser Wasser jetzt immer vom Dorfbrunnen mit dem Handkarren gebracht.

Es geht uns gut und es ist schön hier. Die Leute freuen sich, wenn sich jemand für Ihre Probleme interessiert. Moni war heute den ganzen Tag mit Flora unterwegs. Sie besuchten die Konfirmationsfeier eines Bekannten. Früh saßen sie stundenlang in der Kirche. Der Ventilator, der etwas Kühlung verschafft hätten können, war von der Decke gefallen. Nachmittags konnte sie an der Feier teilnehemen. Ich musste in der Zwischenzeit Sachen einkaufen und am Computer Verschiedenes erledigen. Ohne Strom ging das dann aber leider nicht wie gewünscht.

In unserem Gästehaus bei Flora fühlen wir uns sehr wohl. Wir leben hier mit drei Mädchen (7, 15 und 20 Jahre alt) und Flora zusammen. Es sind nicht ihre eigenen Kinder, aber alle drei ganz lieb und brav.

Im Kindergarten habe ich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Die ist jetzt fertig und ich habe Werkzeug eingekauft. Nicht viel, nur das nötigste, weil wir bestimmt in Deutschland viel gespendet bekommen und das runter senden können – das ist bestimmt viel billiger. Anmerkung: Werkzeuge aller Art werden von uns gerne als Spende entgegengenommen, um die Werkstatt vor Ort zu erweitern.

In den letzten 10 Tagen unseres Aufenthalts will ich die Solarstromversorgung verbessern. Einen Überblick habe ich schon aber kein geeignetes Material und keine „Man-Power“. Am Montag früh fährt ein Elektroinstallateur mit nach Brandt. Flora hat ihn empfohlen, er soll gut sein. Man darf hier aber nicht unsere Maßstäbe anwenden. Ich will ihm alles zeigen, vielleicht kann er uns nützlich sein. Ansonsten mach ich selbst was ich kann.

Dr. Galla hat Geld von einer Arztpraxis aus Günzburg gespendet bekommen und will dafür in seinem Raum und im Raum seiner Helferinnen Licht installieren. Strom für den Kühlschrank braucht er nicht, denn er hat eine Kühlbox mit Gas von der Regierung und er bekommt auch immer Gas. Aber er hat ein neues Mikroskop und das funktioniert nicht ohne Strom und er braucht mehr Licht in der Praxis. Außerdem will er Gesundheitsaufklärungsvideos vorführen und er hat dafür keinen Strom.
Die Schwestern brauchen auch mehr Licht. In der Werkstatt mit Küche nebenan und in den beiden Garagen und beim Vorplatz sollte auch Licht installiert werden. Das wird dann langfristig auch auf eine neue Photovoltaiganlage hinauslaufen.

Im alten Kindergarten möchte ich nicht viel machen, auch wenn es nötig wäre, aber die ziehen ja hoffentlich bald in den neuen um.

Mal sehen was die neue Woche bringt. Ich hoffe es geht Euch allen gut. Georg Hahn aus Chimala

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Georg und Monika Hahn

Georg Hahn konnte sich bei uns gestern telefonisch melden. Sie sind gut in Chimala angekommen. Moni und Georg sind vom Senioren Experten Service (SES) ausgesandt. Georg begutachtete die Solaranlagen vor Ort. Dabei stellte sich heraus, dass einzelne Teile der Anlage marode sind. Insbesondere die Kabelverbindungen müssen erneuert werden. Teilweise sind Wechselrichter kaputt. Auch die Batterien bringen keine Leistung mehr und müssen ausgetauscht werden.

Georg bemühte sich, die Internetverbindungen bei der Schwesternschaft in Gang zu bekommen. Die Übertragungswerte sind allerdings katastrophal, so dass das Versenden einer E-mail nicht möglich ist. Die einzigste funktionierende E-mail Verbindung ist das Smartphone von Alinaswe Silwelwer.

Zusätzlich gibt es gerade Probleme mit der Wasserversorgung in Chimala. Das Wasser kann momentan nur noch von einem einzigen Brunnen in der Stadt geholt werden. Die anderen Bunnen sind momentan versiegt.

Georg nahm einen Container unter die Lupe, der im Hinterhof der Schwesternschaft aufgestellt war. Dort befanden sich einige Werkzeuge, die für eine Schreinerei benötigt werden. Einige der Werkbänke waren allerdings zu marode, um weiterverwendet werden zu können. Aber es gab auch noch welche, die gut erhalten waren. Dazu einige Hobel und andere Kleinwerkzeuge. Aus diesen Werkzeugen wurde jetzt die Erstausstattung einer Hausmeisterwerkstatt aufgebaut.

Der Kindergarten ist jetzt fertig ausgemauert. Momentan werden die Fenster und Türen gesetzt. In Voraussicht auf eine zukünftige Entwicklung wurden in das Gebäude bereits Leerrohre für eine Stromversorgung eingezogen.

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Georg und Monika Hahn

Georg und Monika Hahn sind nach einer etwas turbulenten Reise gut und wohlbehalten in Dar Es Salaam angekommen. Am Flughafen gab es etwas Probleme mit dem Übergepäck bei den Koffern, so dass sie noch einmal umpacken mussten. Außerdem wurde ihnen ein Bandmaß abgenommen, dass sie eigendlich für das Ausmessen der Räume und der Kabellängen benötigt hätten. Dieses Teil schien dem Zöllner zu gefährlich, weil man damit Personen fesseln könnte. Bei der Visa-Abfertigung mussten sie leider eine Stunde warten. Das Geschäftsvisum (Vorschrift vom aussendenen Verein SES) kostete für beide 500$.

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Georg und Monika Hahn

Heute fliegen Monika und Georg Hahn aus Hirschhaid nach Tansania. Ihre Reise findet unter der Fahne des Senioren Experten Service (SES) statt.

Der SES finanziert Einsätze von Menschen im Ruhestand, die schwerpunktmäßig ihre Erfahrungen aus dem Erwerbsleben an andere weitergeben. Monika ist Steuerfachfrau und wird unsere Projektmanager mit allen Kniffen der Buchhaltung bekannt machen. Dadurch wird unsere Arbeit erleichtert, weil wir das Kindergartenprojekt buchhalterisch einwandfrei beim BMZ zur Abrechnung prüfen lassen müssen. Außerdem können so auch Folgeprojekte finanztechnisch besser organisiert werden. Da das Werkstattprojekt so langsam in greifbare Nähe rückt wird auch dort eine buchhalterische Arbeit von Nöten sein. Auch in Tansania werden Betriebe und Einrichtungen vom Finanzamt überprüft. Wir halten diese Arbeit für sehr wichtig, weil im Bereich der Buchführung bei unseren Projektmanagern noch großes Entwicklungspotential vorhanden ist.

Georg kümmert sich vor Ort um die Ausbildung von Personen, die die Solaranlagen warten können. Leider sind vorhandene Solaranlagen nicht mehr 100% einsatzbereit. Wir erlebten dies Vor Ort, indem zum Beispiel unsere Akku-Schraubbohrer nicht aufgeladen werden konnten. Selbst der Ladevorgang eines Laptops war nicht immer einwandfrei möglich. Georg wird vor Ort die Solaranlagen untersuchen, gegebenenfalls Teile tasuchen und bei Notwendigkeit neue Batterien besorgen. Insbesondere die Arztpraxis von Dr. Galla soll so hergegrichtet werden, dass der Betrieb eines vorhandenen Kühlschranks möglich wird, um Medikamente einzulagern. Außerdem werden einzelne Mitarbeiter in der Wartung der Geräte geschult. Zusätzlich greifen wir auf Erfahrungen anderer NGOs zurück, die bereits Vertriebswege und auch Techniker für Solaranlagen vor Ort ausgebildet haben.

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