Das Erkundungsteam kam am Tag unserer Ankunft in Brandt ganz betroffen von der Umfrage über die Lebensumstände im Dorf zurück. Den Menschen tut es gut, dass sich jemand für sie interessiert. Es gibt so viel Not hier, aber jeder im Dorf sagt uns, dass es den Menschen in erster Linie wichtig ist, dass sie nicht vergessen sind.
In der Gegend gab es wenig Regen und die Menschen laufen mit sorgenvollem Gesicht herum, die Maisernte war sehr knapp. Uns wird erzählt, Wasser vom nahen Fluss dürften sie nicht zum Bewässern nehmen, da die Wasserrechte privatisiert worden seien.
Bei der Dorfversammlung hat uns der Doktor ein Kind mit Hungerbauch vorgeführt. Wir waren sehr schockiert. Die Armut ist einfach schrecklich. Wir haben eine Diskussion in der Gruppe, ob wir auch Bilder von Kindern mit Hungerproblemen zeigen sollen. Der Doktor vor Ort hat uns sehr darum gebeten. Es ist auch momentan schwer, überhaupt Fotos von Kindern zu machen, denen es verhältnismäßig gut geht.
Das Elend betrifft offenbar lokal begrenzt diese Gegend. In anderen Bezirken hat es genug geregnet, nur hilft das den Menschen hier vor Ort wenig. Wir versuchen alle in der Gruppe irgendwie innerlich mit der Situation klarzukommen. Es ist v.a. die absurde Situation, dass zwar der Bewässerungskanal am Dorf vorbei fließt, aber nicht genutzt werden kann.