Krise im Straßenjungenheim in Kenia (Nairobi)

Wie in allen Ländern dreht sich in Kenia gerade alles um das Corona Virus. In Nairobi gibt es schon seit längerem bestätigte Corona-Fälle. Das Straßenjungenhaus von Joseph Nijoroge, mit dem seit eineinhalb Jahren eine Partnerschaft mit dem Verein „Die Brücke e.V.“ besteht, hat unter den Folgen der Krise doppelt zu leiden. Einerseits müssen die über 120 Jungen nun zu Hause bleiben und können weder zur Schule gehen noch sich auf den Straßen aufhalten. Besuch von außen ist ebenfalls nicht gestattet. Das ist natürlich für die vielen Teenager nicht einfach. Vor allem, da das Gelände des Heims ziemlich klein ist. Dementsprechend ist das Ansteckungsrisiko untereinander hoch. Das größere Problem ist aber, dass die lokale Unterstützung für das Straßenjungenhaus wegfällt. Der kenianische Leiter des Heimes berichtet, dass sie seit längerem keine Nahrungsmittelspenden von befreundeten Personen, Gruppen und Kirchen aus Kenia bekommen haben. Er könne nachvollziehen, dass seine Unterstützer aus Kenia in dieser Situation zuerst für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen müssen. Umso dankbarer ist Joseph für jede Unterstützung, die auch aus Deutschland kam. Mithilfe einer Spende der Schüler aus dem Bunsen-Gymnasium in Heidelberg und einigen privaten Spenden konnte der Verein „Die Brücke e.V.“ die Arbeit von Joseph Nijoroge unterstützen.

Es wurden für das Heim Desinfektionsmittel und Seife eingekauft. Außerdem wurde ein Etat für den Kauf von Nahrungsmitteln angelegt. Damit können 120 Teenagern etwa eine Woche versorgt werden. Da niemand weiß, wie sich die Lage in Kenia entwickeln wird, ist die Versorgung der Jugendlichen mit Essen nicht ausreichend gesichert.

Joseph beschreibt die Situation er Menschen in Kenia als „sehr schlecht“. Die Bewohner der Slums sind schwer betroffen, insbesondere Obdachlose und Straßenkinder leiden unter der Krise. Allerdings kann Joseph diesen Menschen im Moment aufgrund der eigenen Schwierigkeiten im Heim nicht helfen, auch wenn ihn dies sehr schmerzt. Normalerweise teilt er, neben seiner Arbeit im Heim, Essen an Straßenkinder in den Slums aus.

Wir rechnen damit, dass weitere Hilfsmaßnahmen für das Straßenjungenheim von Joseph in kommender Zeit nötig werden. Vor allem ist es uns dabei wichtig, die Lebensmittelversorgung der Jungen zu gewährleisten. Auch die Situation in Deutschland ist im Moment nicht einfach. Wenn sie dennoch Interesse daran haben, einen kleinen Beitrag für das Straßenjungenhaus zu leisten, würden wir uns sehr über jede Unterstützung freuen. Spenden gehen vollständig an das Straßenjungenheim über. Spenden können mit dem Betreff „Für Joseph“ oder „Kenia“ an das Konto von „der Brücke“ überwiesen werden.

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