Inklusion behinderter Kinder in der Primaryschool

Während der Schuleinweihungsfeier überraschte der Schulleiter Benison Kilasi mit dem Wunsch, eine Klasse für behinderte Kinder einzurichten. Wir beschlossen daher, die betroffenen Kinder zu Hause zu besuchen um deren häusliches Umfeld kennen zu lernen.

Dabei machten wir sehr unterschiedliche Erfahrungen. Fast alle behinderten Kinder und Jugendliche wachsen bei ihren Großeltern oder bei Verwandten auf. Ihre Eltern fühlten sich mit der Aufgabe, ein behindertes Kind zu pflegen, überfordert.

Ein geistig behinderter Jugendlicher verdient seinen Lebensunterhalt mit handwerklichen Arbeiten. Er stellt Besen her und produziert Flechtmatten, die er verkauft. Er ist als Handwerker geschätzt und verkauft seine Ware am Ort. Ein körperbehinderter älterer Mann ist ein angesehener Mechaniker und repariert Fahrräder. Außerdem baut er verschiedene Anhänger und auch seinen Rollstuhl hat er selbst gefertigt.

Bei anderen Kindern sieht man deutlich Verwahrlosungszeichen. Ein Mädchen, welches wir besuchten, schickten wir sofort ins Krankenhaus. Sie saß bei unserem Besuch vor der Hütte in der Sonne und hatte eine große Wasserblase am Fuß, aufgeschwollene Handgelenke, Geschwüre an der Haut und sie wirkte unterernährt und dehydrierd. Im Krankenhaus wurde sie mit einem Blutzuckerwert von 2 behandelt. Die Ärzte konnten das Kind wieder einigermaßen herstellen. Es wurde dann von den Schwestern täglich versorgt, gewaschen und erholte sich. Einige Tage später war das Kind nicht mehr da. Es wurde dann berichtet, dass das Kind plötzlich verstorben ist. Wer sich mit der Situation behinderter Menschen in Tansania näher beschäftigen möchte, findet im Internet genügend Erfahrungsberichte. Ich bitte auch zu verstehen, dass ich auf unserer Homepage keine Bilder notleidender Menschen veröffentlichen werde.

Die Schulleitung der Upendo Primary School möchte, mit dem gesamten Lehrerkollegium, diesen Kindern einen Ort bieten, an dem sie mit anderen Kindern zusammen kommen, gemeinsam spielen und auch gefördert werden. Ebenso wollen sich die Schwestern um die Pflege besonders betroffener Kinder kümmern. Außerdem haben sich Angehörigen von behinderten Kindern zusammengeschlossen und wollen ebenfalls, dass ihren Kindern über den Schulbesuch eine Integration in der Dorfgemeinschaft ermöglicht wird. In der Primaryschool wird bereits ein Junge inklusiv unterrichtet. Eine zusätzliche Klassenbildung wird nun für 10 Kinder möglichst zeitnah angestrebt. Eine Schwester hat eine entsprechende therapeutische Ausbildung erhalten und besucht die Kinder bereits zu Hause und hilft bei der Pflege.
Die medizinische Behandlung übernimmt die örtliche Krankenstation kostenlos. Bei schwierigen, notwendigen Operationen stehen in Tansania kostenlose Operationsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem befindet sich in der Nähe von Chimala, ca.50 km entfernt, eine Therapieeinrichtung für behinderte Kinder.

Für dieses Projekt suchen wir Spender.

-Wir müssen notwendige Anschaffungen finanzieren, die diese Kinder brauchen. Dies bezieht sich auf Pflege und Unterrichtsmaterial.

– Wir müssen Rollstühle organisiseren und andere Hilfsmittel für den Aufenthalt im Schulzentrum. Diese werden uns gelegentlich in Deutschland als Gebrauchtwaren angeboten. In diesem Fall müssen wir den Transport in einem Container finanzieren.
– Für einige Kinder kann das Schulgeld inklusive eine Nahrungsversorgung von den Eltern nicht aufgebracht werden.
– Wir suchen zeitnah Spender, die jeden Monat einen Teilbetrag für die Finanzierung eines geeigneten Lehrers/ Lehrerin für diese Kinder spenden würden.
– Langfristig muss für diese Kinder ein Bus angeschafft werden, der dann aber auch für alle Kinder aus der Umgebung als Schulbus eingesetzt werden kann. Der aktuell im Einsatz befindliche Bus ist sehr marrode und hat bereits im Fahrgastraum größere Löcher, die mit Teppichen bedeckt sind und kann daher nicht mehr lange eingesetzt werden.

Fotos folgen…

 

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