Eindrücke aus Tansania

Eindrücke von Reisen und das Leben der Menschen vor Ort in Tansania

Missionhospital Chimala

Der Besuch im Missionhospital Chimala war für uns Europäer schockierend. Obwohl das Krankenhaus von einer amerikanischen Freikirche aufgebaut wurde und in der Gegend eine wichtige Institution ist, fehlt es an allem.

Matratzen fehlen, die OP-Lampe ist defekt. Eine Zahnarztpraxis kann nicht benutzt werden, weil die Bohrer nicht funktionieren und es keine Ersatzteile gibt. Der Sterilisator ist kurz vor dem Zusammenbrechen. Es gibt ein Sauerstoffgerät aber keine Schläuche in Tansania zu kaufen. Dann gibt es kein Bett für Frühchen, nur ein Wärmebett. Die Toiletten sind marode, ein Röntgengerät wird gebraucht, das Ultraschallgerät wird immer notdürftig geflickt. Die chirurgischen Instrumente sind uralt, …

Die Helden von Tansania in Gestalt unterbezahlter Krankenpfleger und Schwestern leisten ungeheuerliches. Auf die Kinderstation mit den vielen Verbrennungsopfern will ich gar nicht weiter eingehen.

Wir vereinbarten mit Dr. Mhangene und Dr. Galla eine Kooperation der Krankenhäuser. Auch das lutherische Krankenhaus in Ilumbalela will in diese Kooperation mit einsteigen. Es geht dabei darum, vorhandene Bestände an Material miteinander zu teilen und sich über Spezialisierungen bei Behandlungen gegenseitig zu informieren. Die Idee von Dr. Mhangene ist, dass jedes an der Kooperation beteiligte Krankenhaus oder Station auf einer Internetseite überzählige Bestände auflistet, die andere dann abholen können. Diese Idee werde ich an die örtlichen Mitarbeitern der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) weitergeben. Die GIZ-Mitarbeiter vor Ort bemühen sich nämlich um diese Vernetzung der Krankenhäuser.

Die KfW Entwicklungsbank finanziert in der Region Mbeya ein Mutter-Kind Projekt. Kinder bis 6 Monate werden kostenlos behandelt. Eine Krankenversicherung für Kinder und Erwachsene gibt es in unserer Gegend hier nicht. Das Missionhospital allerdings behandelt zuerst und stellt danach die Rechnung, auch bei armen Menschen. Denn anders würden die Menschen alle die Zahlung verweigern und das Krankenhaus wäre nicht finanzierbar. Oft jedoch springen die Krankenschwestern und der Doktor mit ihrem Privatvermögen (das Wort Vermögen ist allerdings etwas irreführend) ein, um jeden Patienten behandeln zu können.

Unsere Lieferungen im Container werden auf jeden Fall sehnsüchtigst erwartet.

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Neid und Elend

Tobias, Dominique und Hanspeter wollten mit Nakoli nach Mbeya reisen. Beim Frühstück kam ein Sohn eines Bekannten von uns, der Nakoli als Ziehsohn aufgenommen hatte. Er wirkte sehr aufgebracht, kam schnell zur Sache und forderte ein Notebook ein. Er war offensichtlich verärgert, dass Nakoli ein Notebook bekommen hatte und er nicht. Nakoli durfte jedenfalls nicht mit nach Mbeya, weil er arbeiten musste. Weil dies uns aber nicht mitgeteilt wurde, wartete unsere Gruppe den ganzen Vormittag und ging dann später am Fluss spazieren, was auch sehr schön war. Nakoli kam abends und entschuldigte sich für sein Fernbleiben. Eine Fahrt nach Mbeya, noch dazu mit Europäern ist für Afrikaner sehr attraktiv. Geschenke sind in Afrika oft problematisch, weil der Faktor Neid eine große Rolle spielt.

Alinaswe stellte mir eine alte Frau vor, die er mit seinem verdienten Geld unterstützt. Dabei erklärte er mir, dass er sich regelmäßig um die alten Menschen im Dorf kümmert, die keine Angehörigen haben und die von manchen für Hexen gehalten werden. Die Dame, die wir besuchten, ist irgendwann zwischen den Weltkriegen geboren und haust in einer Lehmhütte. Sie hat Probleme, weil sie kein Bett hat, auf dem sie schlafen kann. Eine alte Schilfmatte und eine Decke auf dem Boden sind ihr Lager. Alinaswe bringt ihr gelegentlich Zucker vorbei.

Auch die Schwesternschaft steckt den Alten im Dorf bei Bedarf etwas zu. Problematisch ist es, einzelnen Menschen offen mit Programmen zu helfen, weil es viele Betroffene gibt und es dann sofort existenziellen Streit gibt, wer was bekommt. Das ist einfach die nackte Not der Menschen, die unterhalb jeder Kategorie eines Existenzminimums leben. Geschenkegaben führen zu erbittersten Verteilungskämpfen, bei denen die aber meist das Nachsehen haben, die die Hilfe am nötigsten hätten. Hier gilt der Grundsatz: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Am Abend besuchten wir noch das Missionshospital in Chimala mit Dr. Galla aus Brandt und Dr. Mhangene, dem leitenden Arzt des Krankenhauses. Mehr zum Besuch in einem eigenen Beitrag. Aber in Kürze, die Idee des Fahrradambulanzanhängers wird als sehr gute und sehr nötige Idee angesehen. Die Versorgung des Krankenhauses ist schockierend und unsere Geräte im Container werden dringendst gebraucht. Die Kinderstation ist für mich nicht aushaltbar, da über die Hälfte der kleinen Patienten schreckliche Brandwunden haben, oft das ganze Bein oder der Unterkörper, weil die kleinen Kinder beim Laufen lernen in das Herdfeuer gefallen sind oder sich mit kochendem Wasser verbrüht haben. Ein Elend, das einfach unbeschreiblich ist.

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Strom und Wasser

Der Freitag wurde von Hanspeter und Tobias zum Ausruhen genutzt. Wir haben langsam etwas Probleme aufgrund von Schlafmangel wegen der Hahnenschreie in der Nacht. Ich selbst habe aber keine Möglichkeit zu großen Ausruhzeiten, weil die Projekte des Vereins geregelt werden müssen. Alinaswe ist eine enorme Hilfe, weil er gut in der Gegend vernetzt ist. Wie das funktioniert wird später berichtet.

Am Morgen bemühten wir uns vergeblich, den verantwortlichen Tanesco-Mitarbeiter zu erreichen. Tanesco ist der Stromlieferant in Tansania. Wir müssen wegen meiner Bitte an Herrn Dr. Nüßlein um Hilfe bei der Elektrifizierung des Dorfes Ihahi und der Schwesternschaft Fakten vorlegen können. Es ist dabei besonders wichtig, Details darüber zu erfahren, wie möglichst viele Dörfer von dieser Maßnahme profitieren könnten. Es zeigt sich überall, dass sich dort Kleinunternehmertum automatisch entwickelt, wo es Strom gibt. Die Elektrifizierung ist der Schlüssel zum Entkommen aus dem Armutskreislauf. Man muss nur mit offenen Augen durch das Land reisen und einen Blick für „Wohlstandsindikatoren“ haben, die da wären: Blechdächer auf den Hütten, der Zustand der Schuluniformen der Kinder und die Verwendung von Powertillern auf dem Feld. In solchen Gegenden gibt es fast immer Strom. Über Gebieten ohne Strom liegt, nach meinem Gefühl, oft eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und Resignation. Das Treffen mit Tanesco soll am Samstag stattfinden.

Dominique bemüht sich mit unendlicher Geduld, endlich eine Simkarte zu besorgen, um mit seiner Verlobten telefonieren zu können. Über eine Stunde bemühten sich mehrere Tansanianer vergeblich darum, sein Handy zu aktivieren. In der Zwischenzeit betätigte ich mich als Entwicklungshelfer bei den Kindern und unterrichtete sie in Aerodynamik und Flugzeugbau am Beispiel eines Papierfliegers. Ein Riesenspaß für alle Beteiligten.

Anschließend fuhren wir in das Dorf Mawindi in Ruhawe wegen des Pumpenprojekts von Nakoli. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Projekt in der ursprünglichen Planung wurde von mir sozusagen „versemmelt“. Ich verstieß gegen den Grundsatz: Wir engagieren uns nur dort, wo wir die Situation persönlich kennen. Das hatte zur Folge, dass ich nur mit den Informationen arbeitete, die ich von Nakoli bekommen hatte.

Nakolis Englisch ist nicht so gut und er verwechselte das Wort „Brunnen“ mit „Fluss“. Also implementierte ich das Projekt als Bewässerungsanlage mit Saugpumpe und Feuerwehrschläuchen, die wir bereits in den Containern verschickt hatten. Vor Ort allerdings informierte mich der Arzt, dass das Dorf mit 4000 Einwohnern Trinkwasser braucht. Dazu wollten die Dorfbewohner von uns einen Hochbehälter bekommen, eine Tauchpumpe für einen Brunnen, einen Generator und ein Netzwerk von über 1000 Meter Wasserleitung mit verschiedenen Abfüllstationen und einer Wasserversorgung des Krankenhauses.

Eindrucksvoll stöhnten und ächzten einige Frauen an einer bereits vorhandenen Schlegelpumpe und jammerten darüber, wie schwer das Wasserpumpen sei. Ich musste mich zusammenreisen, um nicht loszulachen weil alles doch sehr inszeniert wirkte. Ein Mann steckte seinen Kopf vollständig in einen Wassereimer und trank ihn so zur Hälfte leer, bis er wieder mit nassen Kopf auftauchte und wortreich die Qualität des Wassers rühmte. Dann wurden mir vom Chairman die Vorzüge erklärt, wie gut es ist, nur den Wasserhahn aufzudrehen, um Wasser zu bekommen. Das verstehe ich auch sehr gut, musste der Versammlung aber erklären, dass fließendes Wasser zwar schön aber nicht lebensnotwendig ist.

Anschließend stellte ich einige Fragen. Zum Beispiel, wieviel Wasser eine Person am Tag verbraucht. Da kamen dann schnell 2 Eimer zu je 10 Litern zusammen, weil die Haustiere auch mit Wasser versorgt werden. Multipliziert mit 4000 ergibt das eine tägliche Wassermenge von 80.000 Litern. Es müssten daher 16 Tanks zu je 5000 Liter auf ein Hochgestell montiert werden, das ein Gewicht von über 80 Tonnen tragen müsste. Dann bräuchte man eine Tauchpumpe, die diese Leistung bringt und einen entsprechenden Generator. Betretenes Schweigen in der Dorfversammlung.

Dann stellte ich noch die Frage, wer Pumpe und Generator ggf. reparieren kann. Im Nachbardorf gibt es einen, der ein Messgerät für Strom hat. Ob das ein Elektroschraubenzieher oder ein Multimeter ist, konnte ich nicht erfragen. Dann stellte ich die Frage, wer den Sprit für den Generator bezahlen würde. Der Chairman sagte, dass alle, die Wasser holen, dann dafür bezahlen würden. Ich fragte, ob dann an jedem Wasserhahn jemand steht, der das Geld einsammelt, pro Eimer 10 TSh o.ä. und ob es so nicht im Dorf dann täglich Streitereien geben könnte. Da wurden die Gesichter der Menschen sehr traurig und dann wurde viel auf Kisuaheli diskutiert. Der Chairman sagte dann, dass es wohl doch nicht so gut ist, sowas zu bauen.

Der Arzt des lokalen Krankenhaus erklärte uns anschließend das wahre Problem des Dorfes: In der Trockenzeit geben die Brunnen nicht genug Wasser her und es gibt Versorgungsprobleme mit Wasser. In der Regenzeit wollen die Menschen in der Streusiedlung nicht mehr zu den weit entfernten Brunnen laufen und trinken das Wasser aus dem Fluss. Die Menschen glauben unerschütterlich daran, dass jedes fließende Wasser trinkbar ist. So brechen in der Regenzeit regelmäßig Amöbenruhr, Typhus und andere Krankheiten aus. Vor einigen Jahren gab es sogar eine Choleraepidemie. Dieses Problem könnte man mit einer Wasserversorgung in der Nähe der abgelegeneren Gebiete abstellen.

Wir machten keine Zusagen, uns in diesem Projekt zu engagieren, denn NGOs, die sich bei Trinkwasserprojekten engagieren, müssen die Standards der WHO für Trinkwasser einhalten. Diese können aber nur durch aufwändige Laboruntersuchungen ermittelt bzw. erfüllt werden.

Als Alternativprojekt könnte man den Dorfbewohnern eine Handpumpe geben. Den Brunnen können die Menschen selbst graben und einfassen, es gibt auch bereits bestehende Regierungsprogramme, die den Bau solcher Brunnen fördern. Diese Projekte sind schon seit Jahren beantragt, aber eine Handpumpe wurde noch nicht geliefert. So ist es eben in diesem Land, dass die Kleinbauern vergessen werden.

Durch unsere Teilnahme an der Delegation mit Herrn Munk und Dr. Nüßlein habe ich jetzt aber Kontakte zu Entwicklungshelfern der GIZ in Mbeya bekommen. Diese organisieren u.a. solche Wasserprojekte. Die bereits versendete Pumpe geben wir der Schwesternschaft, die damit Gemüsefelder auf der anderen Seite des Flusses bewässern können. Die Affen, die die Ernte immer auffraßen, konnten erfolgreich vertrieben werden.

Zum Abschluss besuchten wir noch Nakolis Familie. Sein Vater hatte in monatelanger Arbeit einen neuen Brunnen im Dorf gegraben. Wir wurden mit einem großen Sack Baobabfrüchte beschenkt, weil Nakoli weiß, dass ich den Saft der ausgekochten Samen gerne mag. Alinaswe fuhr mit uns zu seinem Freund, dem District Police Comissioner. Er lässt den Sack Baobabfrüchte mit einem Polizeifahrzeug zu unserer Unterkunft nach Chimala eskortieren.

So funktioniert Tansania, man muss Kontakte haben. Deshalb war die Delegation mit Herrn Munk und Dr. Nüßlein für unsere Arbeit auch so wichtig, weil dadurch Türen geöffnet wurden, die wir nie hätten alleine öffnen können.

Am Abend fuhren wir bei einem unglaublich schönen Sonnenuntergang und anschließendem Vollmondaufgang mit dem Daladala zum Gästehaus nach Chimala zurück.

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Impressionen einer afrikanischen Nacht

Es ist 4:00 Uhr und der Hahn betritt die Bühne vor unserem Fenster. Der Duft von gebratenen Hühnchen steigt mir im Traum in die Nase, bis ich vollständig, nach dem 3 Kikeriki (mit Nachschlag) erwache. Musikalisch betrachtet beginnt unser animalischer Startenor seine Arie mit einem d. Er modelliert übergangslos in ein dis und steigert sich zum fortissimo im f. Nach einer Triole, die er, stakkato ins forte fortissimo, ausdrucksstark aus dem vollen Resonanzraum seines Körpers hervorbringt, findet die 3 Sekunden Arie mit ihrem langgezogenen fis den Höhepunkt hähnischer Gesangskunst. Den Ausklang seines Werkes improvisiert der Künstler mit Modulationen in Moll und Dur. Etwa 20 Minuten später betritt ein junger Sopran die Bühne und ergänzt den Tenor zum Duett im großen Finale…

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Mbeya – Brandt – Ihahi

Früh am Morgen Flug von Dar es Salaam nach Mbeya, Ankunft nach 70 Minuten, mit dem Bus dauert es einen Tag. In Mbeya Begrüßung durch den District Commissioner Dr. Norman Sigalla.

Am Flughafen in Mbeya wurden wir von einer afrikanischen Blaskapelle empfangen. Dr. Nüßlein und Ferdinand Munk freuten sich besonders über diesen Auftritt. Wohl auch deshalb, weil der Vorstand des Vereins „Die Brücke e.V.“ sich vorher nicht verkneifen konnte zu spötteln: „Auf eine bayerische Blaskapelle wie beim Auftritt zu Hause müsst ihr hier leider verzichten“.

Ein Fernsehteam berichtete über die Ankunft. Anschließend fuhren alle mit einer Polizeieskorte zu einer wunderschön gelegenen Lodge, in der ein Teil der Delegation untergebracht ist. Dort spendierte Ferdinand Munk ein Frühstück für alle.

Begleitet wurden wir von einem sehr sympathischen Team der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Ein Teammitglied koordiniert die medizinische Unterstützung. Wir tauschten viele Informationen über unsere Tätigkeiten aus. Der professionelle Entwicklungshelfer bot uns eine lokale Zusammenarbeit an. Dadurch könnten wir unsere medizinischen Aktivitäten sehr professionell vor Ort einbringen. Insbesondere einen Einsatz von Ärzten in Tansania kann er koordinieren und nötige Genehmigungen bei der Regierung beantragen. Er begleitete uns spontan nach Brandt, um den Kindergarten anzuschauen und einen Kontakt zu Dr. Galla, der eine Praxis dort betreibt, herzustellen. Mit diesen Kontaktpersonen kann unser Verein die Initiative von einigen Günzburger Ärzten vor Ort bestens koordinieren. Frau Dr. Sugar-Bunk aus Krumbach konnte mit den Fachleuten der GIZ weitere fachspezifische Fragen erörtern.

Am Nachmittag zeigten uns die Bürgermeister das Dorf Ihahi. Danach bestaunten wir den Kindergarten. Die Kinder tollten begeistert auf dem Spielplatz herum, dessen Geräte Ferdinand gestiftet hat. Es dürfte, nach Aussagen des Entwicklungshelfers der GIZ der einzige Spielplatz in der Region Mbeya sein. Das erklärte im Nachhinein auch, warum Alinaswe extra nach Dar es Salaam reisen musste, um sich über den Bau von Spielgeräten zu informieren.

Es ist einfach unglaublich, was diese Schwesternschaft hier unter den lokalen Voraussetzungen geleistet hat. Man kann das vielleicht daran erkennen, dass der Kindergarten mittlerweile eine Touristenattraktion geworden ist. Selbst Planson Choosi, der Vater meines Patenkindes Nuru, erzählte mir, dass er im etwa 80km entfernten Ort Mbozi gefragt wurde, ob er weiß, wie man ein Kind dort anmelden kann.

Die Leute im Dorf sagen zu unserem Kindergarten: „The Wonder“.

Morgen wird der Kindergarten eingeweiht und bekommt den Namen des Schirmherren des Projekts: „Ferdinand Munk Kindergarten“.

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Sansibar

Am Morgen Fährfahrt nach Sansibar. Das straffe Programm fordert seinen Tribut. Bei starkem Seegang füttert der eine die Fische, während andere die sanften Schaukelbewegungen der Fähre zum Nachholen des versäumten Schlafes nutzen.

Ankunft in Sansibar, Fahrt zur Zanzibar Broadcast Corporation, Besuch beim Minister für Information und Kultur, Herrn Said Ali Mbarouk, Radio- und TV-Interview mit lokalen Journalistinnen und Journalisten, Führung durch den historischen Stadtteil Stone Town. Am Abend Flug zurück nach Dar es Salaam.

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Dar es Salaam

Nach einem ruhigen Flug von Doha nach Dar es Salaam wurde die Reisegruppe am Morgen vom Personal der Dt. Botschaft am Flughafen abgeholt.

Nach einem kurzen Stop in den Unterkünften wurden wir von Mitarbeitern der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der KfW Entwicklungsbank über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Tansania informiert. Außerdem erklärte die Mitarbeiterin der GIZ der Delegation die Tätigkeitsfelder deutscher Entwicklungszusammenarbeit. Das Engagement im bereich medizinischer Entwicklungszusammenarbeit könnte konkret für unsere Vereinsarbeit bedeutsam werden.

Nach einem Gespräch mit der stellvertr. Bildungsministerin Ms. Jenista Joakim Mhagama haben wir mit Mitarbeitern der Dt. Botschaft, der GIZ und der KfW das im Bau befindliche u.a. mit deutschen Mitteln finanzierte CCBRT Krankenhaus besucht.

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München – Doha – Dar es Salaam

Die Reise von MdB Dr. Georg Nüßlein mit Delegation nach Tansania beginnt. Guter Start heute am Flughafen München. Zwischenlandung am späten Abend in Doha. Ankunft am Morgen des 9. Juni in Dar es Salaam.

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Afrikaner spenden für Menschen in Not in Deutschland

Eine sehr anrührende Hilfsaktion startete Alinaswe Siwelwer. Er wollte Menschen in Not in Deutschland helfen. Dazu gab es einen Artikel in der Günzburger Zeitung.

Afrikaner spenden für arme Deutsche

Eigentlich hilft der Günzburger Verein „Die Brücke“ Dorfbewohnern in Tansania. Jetzt wollen die Menschen dort unser Leserhilfswerk Kartei der Not unterstützen. Von Helmut Kircher.

Übergabe Körbchen

Eine ungewöhnliche Hilfsaktion: Monika Hahn aus Hirschaid nimmt Unterstützung aus Tansania für Menschen in Not aus Deutschland entgegen. Normalerweise hilft die Mitarbeiterin des Vereins „Die Brücke“ den Menschen in dem bitterarmen Dorf bei Chimala.

Wer in Afrika schon mal abseits ausgetrampelter Touristenpfade unterwegs war kennt es: Die ausgestreckten Finger, mit denen höchst amüsierte Kinder auf einen zeigen und im Chor „Mzungu-Mzungu“ rufen. Kennt die gepfefferten Mzungu-Preise, mit denen man Afrikaentdecker in komfortable Lodges lockt, oder sie zu abenteuerlichen Safaris animiert. Ein Mzungu hat also Geld, ist auf jeden Fall weiß, und dementsprechend leicht rumzukriegen dieses auch auszugeben. Also in nicht wenigen Fällen Deutscher.

Auch die Mitglieder des Günzburger Vereins „Die Brücke“, die zur Zeit in einem abgelegenen und bitterarmen Teil Tansanias, in dem 43 Prozent der Kinder keine Eltern mehr haben, in dem sich Familien mit einem Jahreseinkommen von 200 Euro bescheiden müssen, im Dorf Chimala, einen Kindergarten bauen, auch sie selbstverständlich Mzungus. Auch sie mit allen ihnen zugehörigen Eigenschaften ausgestattet, insbesondere natürlich die der finanziellen Potenz.

Nun führte der Leiter und Initiator des Projektes, der Günzburger Lehrer Michael Herold, bei seinem letzten Aufenthalt dort ein interessantes Gespräch mit dem jungen Alinaswe Siwelwa, Trainer des Dorffußballvereins, dem man, weil halt aus den alten Bällen sozusagen völlig die Luft raus war, so ganz nebenbei schon mal ein paar neue ins Tor gelegt hat. Ein guter und hilfreicher Freund also. Bei dem Gespräch aber ging es nicht um Fußball sondern hauptsächlich um die Frage des knapp 20-jährigen Pädagogikstudenten, warum sich insbesondere Deutschland so intensiv der Hilfe für Menschen in Tansania widme. In Afrika nämlich sei Hilfe hauptsächlich nur innerhalb der Familie und Sippe gebräuchlich.

Neben seinen Argumenten von Mitgefühl bis christliche Glaubenslehre ließ Herold so nebenbei die Bemerkung fallen, dass es auch in Deutschland Menschen gebe die in Armut lebten. In Armut? Wie! Im reichen Deutschland? Gibt es doch nicht! Nein, unmöglich! Für den Afrikaner noch grotesker als die Behauptung, hierzulande gebe es schwarze Schimmel.

Ein Abgrund tat sich für ihn auf. Aber auch eine Idee: Warum sollte man diesen Menschen nicht von Afrika aus helfen! Nicht mit Geld natürlich – aber vielleicht mit landestypischen Mitteln. Mit kleinen Körbchen etwa, aus Gras geflochten, und für viele Dinge des täglichen Lebens nutzbar.

Mit Feuereifer machte sich der jugendliche Samariter im Dorf auf die Suche nach Unterstützern für seine Initiative „Wer spendet für arme Deutsche?“ Natürlich, erst wurde er ausgelacht und für verrückt erklärt, aber allmählich nahm seine Überzeugungsfähigkeit Formen an. Eine Mitarbeiterin des Brücke-Vereins brachte von ihrem kürzlichen Arbeitsaufenthalt eine erste Kleinlieferung tansanischer Grasflechtkörbchen mit, die bereits mit Erfolg unters Volk gebracht werden konnten, zusammen mit einer Spendenbitte auf das Konto der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung.

Spenden aus Tansania für Deutschland. Eine ebenso erstaunliche wie liebenswerte Unterstützungsaktion mit umgekehrten Vorzeichen: Afrikanische Liebesgaben für arme deutsche Mzungus.

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Agape Cup, Fußballteam

Agape wurde von uns beim Aufbau eines Fußballteams mit Fußbällen unterstützt. Er organisierte einen Fußballcup. Der Gewinner bekam 10.000 TSH (5 Euro) und ein Huhn.

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